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I. Winter in derMV zu Timo Gross, 1. Bluesfestival auf dem Thie

THIE-TIME": BLUESFESTIVAL AUF DEM THIE
„Here comes the Blues"

„Blues braucht Nähe": das Trio rückte ins Publikum hinein.
„Blues braucht Nähe": das Trio rückte ins Publikum hinein.

Rheine. Mit einem Open-Air-Konzert der Blues-Gitarristen Timo Gross und seiner Band, die vom diesjährigen Partner der Stadt Rheine „Bluesnote" im Rahmen des Projekts „Thie-Time" engagiert wurden, startete das Bluesfestival am Freitagabend auf dem Thie. Die Einmaligkeit, den „neuen Helden der deutschen Bluesszene", wie Musikmagazine urteilen, nach Rheine geholt zu haben, hat sich an diesem Freitag gezeigt. Timo Gross konnte seine überragende Blues-Interpretation vor mehr als 200 Zuhörern zeigen, seine große Fertigkeit im Gitarrenspiel und seine moderne Ausdruckskraft eigener Kompositionen.
Vorausgegangen war am Nachmittag ein Workshop mit Timo Gross und seinen langjährigen musikalischen Gefährten Michael Siegwart (Schlagzeug) und Frowin Ickler (Bass). Mehr als zwanzig meist jugendliche Teilnehmer konnten in drei Gruppen Standardgriffe des Blues und ausgefallene Beat-Rhythmen einüben. Alle „Schüler", die mit verschiedenen Voraussetzungen an ihren Instrumenten in den Workshop gingen, sollten nicht nur die Fertigkeit an ihrem Instrument vervollkommnen, sondern vor allem das „Feeling und den Geist des Blues" kennen lernen, wie Timo Gross im Gespräch mit der MV betonte.

Und diesen „Geist des Blues" vermittelten Timo Gross und Band in ihrem Thie-Konzert am Abend. Ruhig und klassisch kam ihr Blues zum Start daher („Struttin´"), doch dann verließ das Trio den Formrahmen des Blues, und in moderner Fassung und eigener Ausdruckskraft interpretierte es ihre Eigenkompositionen.

„Here comes the Blues!", und weil Timo Gross die Distanz zum Publikum als zu groß empfand, kamen die Musiker zum Publikum, hockten sich auf Tische und zwischen dieSitzbänke und spielten „unplugged" unter großem Beifall „Sugar Mama" und Country-Blues. Der Blues braucht Nähe, und so kam das Publikum mit ihren Tischen ganz nah an die Bühne heran, von der das Trio ihre Konzert-Show bis in die nächtliche Dunkelheit fortsetzte.

Aus dem tiefen Süden, irgendwo vom Mississippi und den Swamps, kam der Blues-Ton. Mit Timo Gross´ rau markanter Stimme wurden Blues-Vorbilder in eine moderne Fassung gerückt („Down to the Delta"), und das Publikum schnipste und klatschte mit (Überbetonung des Bass: „Slow down") und beteiligte sich in antiphonischer Manier an Text und Melodie („Shake, shake sugar"). Ein Trio muss sich in einem Blues-Konzert vielseitig geben, nur die musikalische Abwechselung kann über Stunden überzeugen.

 

Und das taten diese Drei in bester Art und Weise. Die erdige Stimme von Timo Gross wechselte über in den melancholischen Country-Sound, und das „Blues-Feeling" wurde herausgespielt durch einen ständigen Wechsel der Lautstärke. Verschiedene Gitarren wurden zu jedem Titel hervorgeholt, eine je andere Tonfärbung war gefordert. Und Timo Gross bot den begeisterten Zuhörern den metallischen Erdton und den dröhnenden Groove, die jaulende Ekstase und die weiche Flöte.

Dieser Blues-Abend bot dem Publikum neben virtuosem Gitarrenspiel und bewegendem Gesang vor allem auch „Lehrstoff": Timo Gross und seine Band konnte der Thie-Gemeinde den Blues als Lebensgefühl vorführen.

VON INGMAR WINTER

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