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I. Winter in der MV zu "Men in Blues", 1.Bluesfestival auf dem Thie

„Men in Blues“ auf der Thie-Bühne

Rheine. Innerhalb des Projekts „Thie-Time“ hatte der Samstagabend vielen Blues-Fans einen Höhepunkt geboten: Die Rheiner Bluesinitiative „Bluesnote“ hatte die „Men in Blues“ eingeladen, die mit einem dreistündigen Open-air-Konzert auf der Thiebühne die richtige Stimmung und sommerliche Atmosphäre brachten. Wie am Vorabend waren wieder 200 Zuhörer gekommen, ohne die große Gruppe des „Wanderpublikums“ mitzuzählen.

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Foto: Winter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die „Men in Blues": Der erste ist der Komponist und Gitarrist Richard Bargel, einer der renommiertesten deutschen Bluesmusiker, der schon zweimal mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet wurde. Der zweite ist Klaus „Major" Heuser, lange Jahre treibende Kraft der Kölner Band BAB, der mit seiner Solo-Gitarre ein exzellent harmonisches Zusammenspiel schuf. Zum Quartett erweitert wurde dasBlues-Duo durch Sascha Delbrouck am Bass und Marcus Rieck am Schlagzeug.

Das Repertoire dieses dreistündigen Konzerts bestand vornehmlich aus Eigenkompositionen Bargels, die geschickt vom gefühlvollen Slow Blues zum akzentuierten Großstadtblues wechselten. In flapsiger Moderation sprach Bargel das Publikum an, erklärte den Inhalt seiner zumeist sozial-kritischen Songs („The family") und erreichte eine Atmosphäre und Stimmung, die bei allen ankam. In der Breite vom Hardrock-Blues („You just look great") zum melancholischen Country-Song („The river") bot das Quartett eine ausgefeilte Show des klassisch orientierten Blues.

Und wenn in den träumerischen Balladen die Aufmerksamkeit des Publikums nachzulassen schien (Bargel: „Wenn es in Rheine dunkel wird, werdet ihr müde"), heizte ein Rhythmus getriebener Blues wieder ein. So wurde der Titel „Me and the devil" zum rasenden Höllenritt, mit schrillem Solo (Heuser) ins Ekstatische getrieben. Diese teuflisch gute Interpretation war eine Verneigung vor dem legendären Blues-Komponisten Robert Johnson, der vor hundert Jahren geboren wurde.

Richard Bargel und Klaus „Major" Heuser zeichneten sich vor allem durch kreatives Zusammenspiel aus. In harmonischem Verständnis unterstützte Heuser mit Solo-Einwürfen das Standardspiel und den Gesang Bargels, einzeln herausgezupfte Töne gaben vielen Songs einen interpretierenden Ausdruck. Beide wissen, wie man einen Blues ins rechte musikalische Licht rückt, ihn von der Wirkung her aus dem kaum Hörbaren ins Explosive katapultiert.

Zum Abschluss dann ein Liebeslied („Anything you want"), melancholisch im Ton der unerwiderten Liebe gehalten. Es war ein Slow Blues, expressiv in Text- und Akkordwahl, und weil der Song so lang dauerte, konnte sich das Publikum aussuchen, „an welcher Stelle die Zugabe automatisch eingearbeitet" (Bargel) war.

Auch diese Ironie, dieses Spiel mit dem Publikum machte die unvergleichliche Atmosphäre dieses Festival-Abends aus.

VON INGMAR WINTER

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