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Axel Engels zum Konzert "Bluesnote meets Jazz" - Detour Ahead

meets jazzBluesnote meets Jazz im Hypothalamus - man kann auch als eingefleischter Bluesliebhaber ruhig mal neue Wege gehen und damit Erfolg haben. Die Bluesnote-Bluesinitiative Rheine e.V. will nicht nur Konzerte mit bekannten Größen der Bluesszene präsentieren. Sie hat sich auch die Nachwuchsförderung auf die Fahne geschrieben. Dass sie dabei auch über den eigenen Tellerrand hinausschaut und in Jazz-Gebieten "wildert", war für die Liebhaber feinsten von Hand gemachten Jazz am Donnerstag natürlich ein Glücksfall. Dass sie für solch ein Nachwuchskonzert sogar auf einen Eintritt verzichtete, war ein besonderer Anreiz für die Jazzliebhaber.

 Extra für das Abschlussexamen der Sängerin Andrea Stuckenholz am ArtEZ Konservatorium in Enschede war die Jazz-Band "Detour Ahead" gegründet worden. Andrea Stuckenholz kennt man in Rheine aus dem Konzert des Duos "History of Soul ". Dieses "erste" große Konzert war sicherlich mehr war als eine normale Prüfungsvorbereitung. Verstärkung bei ihrer Reise vom "hot" Swing der 50er Jahre bis zum Modern Jazz erhielt die sympathische Sängerin von dem Saxophonisten Arnan Kaemingk, dem Pianisten Julian Bohn und dem Schlagzeuger Marc Laguna. Bestens bekannt für seinen farbenreichen Ton bereicherte der Kontrabassist Matthias Keiner aus Mesum den Ensembleklang um eine besondere Facette. Das Quintett hatte sich in intensiver Probenarbeit vorbereitet und dies konnte man bei den bis ins kleinste Detail bestens arrangierten Song auch merken. Zur Freude der Bluesinitiative und natürlich des Publikums hatte das Quintett auch zwei erdige Blues-Songs mit ins Programm genommen, zeigte sich auch auf diesem Gebiet ganz versiert. Zu Vergnügen des Publikums gab es an diesem Abend keinen kopflastig-akademischen Jazz, sondern Andrea Stuckenholz suchte immer den emotionalen Inhalt mit ihrer warm timbrierten Stimme in den Vordergrund zu stellen. "My Baby just cares for me" ist wohl jedem Jazzliebhaber von Nat King Cole und Nina Simone bestens bekannt. Da konnte die niveauvolle und sehr persönliche Interpretation von "Detour Ahead" ihren ganzen Charme entfalten. Die Formation versuchte nicht zu imitieren, sondern sie zeigte eine ganz eigene Art, mit solchen Standards umzugehen. "Blue Skies" von Irving Berlin, "Caravan" von Duke Ellington, "Nobody else but me" von Jerome Kern oder "Alway & Forever" von Pat Matheny erklangen mit einer fast jugendlichen Frische. Der Pianist Julian Bohn zeigte sich dabei nicht nur als aufmerksamer Begleiter, auch seine kurzen Improvisationen waren in ihrer klangmalerischen und leicht virtuos angelegten Art sehr interessant. Saxophonist Arnan Kaemingk gestaltete den Dialog mit der Sängerin sehr einfühlsam und glänzte immer wieder bei seinen Solo-Parts. Kontrabassist Matthias Kleiner spielte mit einer natürlichen Verbindung von Eleganz und Spielfreude. Mehr aus dem Hintergrund aber immer präsent sorgte der Schlagzeuger Marc Laguna für einen punktgenauen Rhythmus. Die Verwandlung des Hypothalamus in einen "Jazzkeller" gelang den jungen Musikern, die im zweiten Set viel gelöster aufspielten. Das Publikum genoss diesen Streifzug durch allseits die bekannte Jazzstandards. Bluesnote meets Jazz war ein Experiment, das rundum gelungen ist.
Axel Engels

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